Entwässerung und Dampfdruckausgleich des Falzraumes

Bei der Verglasung ist Feuchtigkeitsmanagements entscheidend für die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit der Fenster. Die Entwässerung des Falzraumes sowie der Dampfdruckausgleich übernehmen diese wichtige Funktion.

Warum sind bei Verglasungen Maßnahmen zur Entwässerung und zum Dampfdruckausgleich des Falzraumes erforderlich?

Fenster ermöglichen den Blick nach draußen und schützen vor Witterungseinflüssen. Fenster sind jedoch nicht völlig luftdicht und Feuchtigkeit kann in den Falzraum eindringen. 
Schlagregen und mangelnde Winddichtigkeit führen dann zu Problemen wie Tauwasser, Schimmelbildung und Schäden an der Fensterkonstruktion.
Systeme zur Entwässerung und zum Dampfdruckausgleich haben die Aufgabe, den Falzraum möglichst trocken zu halten.
Darüber hinaus muss eingedrungenes Wasser bzw. Tauwasser zuverlässig nach außen abgeführt werden.

Dampfdruckausgleich und Entwässerung bei Verglasungssystemen mit dichtstofffreiem Falzraum

Ziel des Dampfdruckausgleichs ist es, das im Falzraum entstehende Kondensat sicher nach außen abzuführen und damit die unterschiedliche relative Luftfeuchte zwischen Falzraum und Außenluft auszugleichen sowie überhöhte Luftfeuchten abzubauen.
Durch den Dampfdruckausgleich wird die Gefahr von Kondensatbildung und Wasserschäden erheblich reduziert.
Bei Verglasungen mit dichtstofffreiem Falzraum sind entsprechende Öffnungen für den Dampfdruckausgleich anzubringen.
Diese kleinen Öffnungen werden strategisch an der Unterseite des Falzraums angebracht, um das Entweichen von Wasser oder Feuchtigkeit zu ermöglichen. 

Mindestanforderungen beim Dampfdruckausgleich

Folgende Mindestanforderungen sind beim Dampfdruckausgleich des Falzraumes zu erfüllen:

  • Vor Beginn der Verglasungsarbeiten muss der Glasfalz in jedem Fall trocken, staub- und fettfrei sein.
  • Es darf kein Dampfdruckausgleich zum Innenraum erfolgen. Dies würde zu erhöhter Tauwasserbildung führen..
  • Die Öffnungen sind als Schlitze oder Langlöcher auszuführen.
  • Die Öffnungen sind am tiefsten Punkt des Glasfalzes anzubringen.
  • Die Klotzung darf die Wasserabführung und den Dampfdruckausgleich des Falzraumes nicht behindern. Nuten im Falzgrund sind durch Klötze stabil zu überbrücken. Bei glattem Falzgrund sind Klotzbrücken erforderlich.
  • Sollten versetzte Dampfdruckausgleichsöffnungen bei bestimmten Profilen nicht möglich sein, sind die Öffnungen durch geeignete Abdeckkappen zu schützen. Die Abdeckkappen müssen das Zurückdrücken von Wasser in den Falz verhindern.
  • Vor allem in Räumen mit hoher Dauerfeuchte sollten im oberen Eckbereich der Glasfalze zusätzliche Öffnungen zum schnelleren Dampfdruckausgleich vorgesehen werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Dampfdruckausgleich und die Entwässerung des Falzraumes wesentliche Strategien zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit von Verglasungssystemen sind. Ein gutes Feuchtigkeitsmanagement verhindert Kondensation, Schimmelbildung und Bauschäden und sichert die Langlebigkeit und Effizienz von Fenstern.

Entwässerung und Dampfdruckausgleich des Falzraumes
Klotzbrücke für Dampfdruckausgleich des Falzraums