Damit die Strahlung bleibt, wo sie hingehört – Strahlenschutzglas sorgt für Sicherheit

Radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlen werden in vielen Bereichen der Medizin und Technik eingesetzt. Wo die Strahlen für den ungeschützten menschlichen Körper gefährlich sind, sorgen Strahlenschutzgläser für Sicherheit.

Strahlung ist nicht gleich Strahlung

Unter Radioaktivität versteht man die Umwandlung instabiler Atomkerne in andere Atomkerne und die dabei freiwerdende Strahlungsenergie. Die bekanntesten Arten radioaktiver Strahlung sind Alpha-, Beta- und Gammastrahlung. In der Medizin wird vor allem mit Gammastrahlung gearbeitet. Gammastrahlen sind elektromagnetische Strahlen und werden in der Strahlentherapie eingesetzt. Diese erfordern aufgrund ihrer Gefährlichkeit umfangreiche Strahlenschutzmaßnahmen.

Einsatz von Strahlung in Technik und Medizin

Der Mensch setzt radioaktive Strahlung gezielt im technischen oder medizinischen Bereich ein. Röntgenstrahlung wird im medizinischen Alltag für viele diagnostische Zwecke eingesetzt. Sie kann den menschlichen Körper durchleuchten und hilft Ärzt*innen bei der Diagnose von Krankheiten.
Bei allen Anwendungen wird Strahlung ganz gezielt und dosiert verwendet, damit es zu keiner Schädigung von Gewebe und Organen kommt. Wichtig ist neben dem Schutz von Patient*innen auch die Abschirmung des arbeitenden technischen und medizinischen Personals. 
Strahlenschutzglas in verschiedensten Ausführungen übernimmt dabei eine bedeutende Funktion.

Was ist Strahlenschutzglas?

Für Strahlenschutzglas wird dem Glas Bleioxid beigemischt. Blei schirmt Strahlung aufgrund seiner enormen Dichte am zuverlässigsten ab.
Je nach Bleioxid-Dichte unterscheidet man zwei verschiedene Strahlenschutzgläser:

  • RD30:
    Ist ein monolithisches Glas mit Bleigleichwert ≥ 0,5 mm Pb und bietet Schutz vor schwacher Gamma- und Röntgenstrahlung.
  • RD50:
    Ist ein monolithisches Glas mit einem Bleigleichwert ≥ 1,6 mm Pb. Es verfügt im Gegensatz zu RD30 über einen erhöhten Strahlenschutz und wird beispielsweise bei der Computertomografie (CT).Durch Verbunde können zusätzlich noch höhere Bleigleichwerte erreicht werden.

Wo kommt Strahlenschutzglas zum Einsatz?

Bereiche, in denen Strahlung angewendet wird, müssen aus Beobachtungsgründen häufig einsehbar sein. Wenn sich z. B. der Arzt nicht im gleichen Raum wie der Patient aufhält, benötigt er ein Sichtfenster, um den Zustand der zu untersuchenden Person kontrollieren zu können. Manchmal reicht ein Sichtfenster allein nicht aus und es werden Panoramaverglasungen benötigt. Auch Türverglasungen werden häufig eingesetzt.

Strahlenschutzglas wird nicht nur in Krankenhäusern und Arztpraxen benötigt. Auch in Laboratorien, z.B. Materialprüfungslabors, sowie in technischen und wissenschaftlichen Einrichtungen wird Strahlenschutzglas eingesetzt.

Eigenschaften von Strahlenschutzglas

Strahlenschutzglas ist völlig klar und durchsichtig. Die Durchsicht wird durch den Bleioxidgehalt nur minimal beeinträchtigt.

Das Wichtigste ist jedoch, dass Röntgenschutzglas maximale Sicherheit für alle Personen bietet, die mit Strahlung arbeiten.

Strahlenschutzglas